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Verletzung des Meniskus

von Prof. Dr. med. Holger Schmitt

Eine der häufigsten zu Kniebeschwerden führenden Schädigungen betreffen die Menisken. In vielen Fällen sind keine schwerwiegenden Verletzungen dafür verantwortlich zu machen. Alltägliche Belastungen und Bewegungen können bereits ausreichen, einen Meniskus zu schädigen.

Grundsätzlich gibt es auf der Innenseite und auf der Außenseite des Kniegelenkes einen Meniskus, der die im Gelenk vorhandenen Knorpelstrukturen schützen soll und durch die elastische Struktur Belastungen wie ein Puffer reduzieren und im Gelenk verteilen soll. Mit zunehmendem Lebensalter verliert der Meniskus seine Elastizität, wird spröde und damit auch rissgefährdet. Insbesondere Dreh- (Rotations-) bewegungen können zu einer Rissbildung führen. Haben sich Teile des Meniskus gelöst und bewegen sich im Gelenk, kommt es häufig zu Schmerzen und Schwellungen, manchmal auch zu erheblichen Bewegungseinschränkungen. Dauerhaft kann eine Rissbildung auch zu einer Schädigung des darüber und darunter gelegenen Knorpels führen.

  • Diagnostiziert wird eine Meniskusläsion durch eine klinische Untersuchung des Kniegelenkes, bei der neben der Lokalisierung des Schmerzes auch Beweglichkeit und Veränderungen an den anderen Gelenkstrukturen (Innen- und Außenmeniskus, Kniescheibe, evtl. Knorpelschäden) geprüft werden. Eine zusätzliche kernspintomographische Untersuchung ist hilfreich, insbesondere die Art und Form der Läsion zu beurteilen, da diese einen erheblichen Einfluss auf die Therapie haben.

  • Die Operation wird arthroskopisch durchgeführt und dauert 20 bis 30 Minuten. Je nach Art der Rissbildung wird entweder ein mobiler Teil des Meniskus entfernt oder wenn möglich refixiert (genäht). Eine erfolgreiche Naht ist nur dann möglich, wenn die Risszone durchblutet ist und durch eine Narbenheilung wieder eine gute stabile Ausheilung möglich ist. In den meisten Fällen ist dies bei jungen Patienten der Fall. Je älter der Patient, desto stärker sind meistens auch die Verschleißveränderungen. Auch hier wird individuell vorgegangen. Eine ausführliche Aufklärung über die Operationsschritte und die entsprechenden Risiken erfolgt wenige Tage vor dem Eingriff. Die Operation wird ambulant oder kurzstationär (eine Nacht) durchgeführt und am Tag nach der Operation wird mit ersten physiotherapeutischen Behandlungen begonnen.

  • Mit Entlassungsunterlagen (Operationsbericht und Nachbehandlungsprotokoll) und Rezepten ausgestattet erfolgt die weitere Behandlung ambulant über den Hausarzt und den niedergelassenen Orthopäden. Bei einer Teilentfernung des Meniskus sollte das operierte Kniegelenk für fünf bis sieben Tage nur teilbelastet werden und durch zwei- bis dreimal wöchentlich durchgeführte Krankengymnastik (zur Mobilisierung) und manuelle Lymphdrainage (zur Abschwellung des Gelenkes) behandelt werden. Nach 14 Tagen wird üblicherweise das Nahtmaterial entfernt. Vier Wochen nach operativem Eingriff sollte eine Kontrollvorstellung bei uns erfolgen, um festlegen zu können, ob das Gelenk auch wieder sportlich belastet werden kann. Das richtet sich im Wesentlichen nach dem Muskelaufbau.Radfahren ist möglich, wenn das Kniegelenk mehr als 110 Grad gebeugt werden kann, Kraft- und Koordinationstraining beginnt in der 2. oder 3. Woche nach Operation. Je nachdem, welche Sportart wieder ausgeübt werden soll, kann eine volle Sportfähigkeit erst nach vier bis sechs Wochen erzielt werden. Erst wenn die Muskulatur nahezu seitengleich ausgebildet ist, können alle Sportarten wieder ausgeübt werden.Bei einer Meniskusnaht (-refixation) verzögert sich der Rehabilitationsverlauf deutlich. Gehstützen müssen ca. sechs Wochen genutzt werden, das Bewegungsausmaß ist in dieser Zeit eingeschränkt und der sich anschließende Muskelaufbau nimmt meist drei bis vier Monate in Anspruch, bis wieder Sport getrieben werden kann.

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