Knorpelschaden am Ellenbogen (Morbus Panner)
Das Ellenbogengelenk besteht aus dem Oberarmknochen, dem so genannten Humerus, und zwei Unterarmknochen, der so genannten Speiche und der Elle. Es gibt zwei knorpelüberzogene Teile des Endes am Oberarm (Humerus): Die Trochlea an der Innenseite des Ellenbogens. Das Capitellum an der Außenseite des Ellenbogens.
Bei Wurf- und Schlagsportarten sowie bei Berufen, die schweres Heben erfordern, wird viel Druck auf die Gelenkflächen des Ellenbogens übertragen. Dies kann zu Verletzungen des Knochens und des Knorpels führen, die als osteochondraler Defekt bezeichnet werden (osteo = Knochen, chondral = Knorpel). Löst sich solch ein Knorpel- und oder Knochenfragment, liegt dieses meist als sog. freier Gelenkkörper im Gelenkbinnenraum. Beim Jugendlichen besteht ein erhöhtes Risiko für die Entstehung eines Knorpelschaden am Capitellum humeri (sog. Osteochondrosis dissecans oder Morbus Panner). Als Ursache werden eine Durchblutungsstörung des Knochens sowie wiederholte Mikrotraumata diskutiert.
Freier Gelenkkörper (Morbus Panner)
Symptome
Die Betroffenen berichten über Schmerzen im Bereich des Ellenbogens, die bei Belastung zunehmen. Gelegentlich klagen die Patienten über mechanische Symptome wie z.B., dass sich etwas im Ellenbogen verfängt oder dass der Ellenbogen blockiert.
Behandlung
Die Behandlung eines Knorpelschadens hängt davon ab, wie die Knorpeloberfläche im MRT aussieht. Wenn die Knorpeloberfläche intakt ist, kann insbesondere beim Jugendlichen eine längere Ruhezeit (Ca. 3 Monate) die Heilung des Knochens unter dem Knorpel ermöglichen.
Wenn die Knorpeloberfläche bereits aufgebrochen ist und/oder freie Gelenkkörper zu Blockierungen führen, ist eine Operation erforderlich.
Operation
Eine Operation wird meist arthroskopisch durch kleine Schnitte durchgeführt. Ist der Knorpel geschädigt, kann der Knochen angebohrt werden (sog. Mikrofrakturierung, Abbildung 2), um eine Ersatzknorpelbildung zu induzieren. Ist das Fragment groß und noch intakt (>1cm2), kann beim Jugendlichen meist eine offene Refixation des Fragmentes erfolgen.
Nachbehandlung
Die intensive Physiotherapie beginnt zumeist direkt postoperativ mit einer frühfunktionellen Nachbehandlung. Zumeist vergehen dann 3-4 Wochen, bis die volle Beweglichkeit des Ellenbogens wiederhergestellt ist. Ist eine Mikrofrakturierung durchgeführt worden, darf das Ellenbogengelenk zwar bewegt, jedoch für 6 Wochen nicht belastet werden. Nach 3 Monaten kann ein sportspezifisches Training wieder aufgenommen werden.
Ergebnisse und Risiken
Liegt bei Jugendlichen eine Frühphase der Erkrankung vor (intakte Knorpel), kann durch Belastungsreduktion in den meisten Fällen eine vollständige Ausheilung der Erkrankung erzielt werden. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung (Knorpelschicht aufgebrochen), bei Bewegungseinschränkungen, Blockaden und persistierenden Schmerzen ist eine Operation indiziert. Je nach Größe des Defektes lässt sich durch eine operative Therapie in den meisten Fällen (>80%) eine Beschwerdebesserung erzielen.
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