Radiuskopffraktur

Brüche des Speichenkopfes (sog. Radiuskopffrakturen) sind häufig und stellen die häufigsten Gelenkbrüche am Ellenbogen dar. Sie entstehen in der Regel als Folge eines Sturzes auf die ausgestreckte Hand. Auch ein direkter Aufprall kann zu einem Bruch des Radiuskopfes führen. Radiuskopffrakturen können isoliert oder als Teil eines komplexeren Verletzungsmusters (z.B. bei Verrenkungen des Ellenbogens) auftreten.

Radiuskopffrakturen werden auf der Grundlage der Anzahl der Bruchstücke und der Verschiebung eingeteilt. Das Spektrum reicht von nicht- oder nur gering verschobenen Brüchen (Typ 1), über mäßig verschobene Brüche (Typ 2) hin zu Trümmerfrakturen (Typ 3). Bei gleichzeitger Verrenkung des Ellenbogens liegt eine Typ 4 Fraktur vor.

Abb. 1 Mason-Klassifikation der Radiuskopffrakturen
Abb. 1 Mason-Klassifikation der Radiuskopffrakturen

Speichenkopffraktur/Radiuskopffraktur

Symptome

Die Betroffenen klagen über Schmerzen und eine verminderte Beweglichkeit am betroffenen Ellenbogengelenk in Folge eines Sturzes.

Diagnostik

Der Radiuskopf ist bei der klinischen Untersuchung druckempfindlich. Die klinische Untersuchung schließt immer auch eine Untersuchung der angrenzenden Gelenke (Schulter und Handgelenk) mit ein, um Begleitverletzungen auszuschließen. Zunächst erfolgt eine Röntgendiagnostik. Zur besseren Beurteilung des Bruches schließt sich daran meist eine Computertomographie (CT) an.

Behandlung

Nicht oder nur gering dislozierte Brüche vom Typ 1 können meist konservativ behandelt werden. Liegt ein Bruch mit einer größeren Verschiebung vor (Typ 2 oder Typ 3 Fraktur) besteht eine Indikation zur operativen Versorgung.

Operation

Das Ziel der Operation ist es, die Anatomie wiederherzustellen und den Radiuskopf zu rekonstruieren. Hierbei wird der Bruch über einen ca. 7cm langen Hautschnitt auf der Außenseite des Ellenbogens offen eingerichtet und in der Regel mit Schrauben stabilisiert (Abbildung 2a/b). In seltenen Fällen, in denen eine Rekonstruktion des Bruches nicht mehr möglich ist, wird der Radiuskopf durch eine Radiuskopfprothese ersetzt (Abbildung 2c).

Nachbehandlung

Unmittelbar nach der Operation beginnt die Physiotherapie. Nach der Operation wird das Ellenbogengelenk für 6 Wochen mit einer Bewegungsorthese stabilisiert. Direkt nach der Operation wird mit kontrollierten Bewegungen ohne Belastung begonnen. Nach 6 Wochen ist eine uneingeschränkte Bewegung möglich. Nach 3 Monaten kann das sportspezifische Training wieder aufgenommen werden.

Ergebnisse und Risiken

Das klinische Ergebnis hängt maßgeblich von der Verletzungsschwere ab. Leicht verschobene Brüche (Typ 1) und Brüche, bei denen eine vollständige Wiederherstellung der Anatomie gelingt, führen in der Regel zu einem sehr guten klinischen Ergebnis. Bei Trümmerbrüchen mit begleitenden Bandverletzungen kann ein Bewegungsdefizit verbleiben. Das Hauptrisiko liegt in der Entstehung einer posttraumatischen Arthrose.

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