Plicasyndrom

Das Ellenbogengelenk ist wie jedes Gelenk von einer Gelenkkapsel umgeben. Aufgrund der Formschlüssigkeit des Ellenbogengelenkes kann es bei einer Vermehrung des Kapselgewebes (sog. Hypertrophie) zu lokalen Beschwerden durch das Kapselgewebe kommen. Eine Hypertrophie des Kapselgewebes kann anlagebedingt oder auch durch wiederholte kleine Verletzungen entstehen.

Plicasyndrom am Ellenbogen

Symptome

Im klinischen Alltag macht vor allem die hintere Plica Beschwerden. Die Betroffenen berichten typischerweise über intermittierend auftretende Schmerzen mit gelegentlich auftretenden Einklemmphänomen vor allem bei Streckung des Gelenkes. Der Schmerz wird außenseitig empfunden. Der Schmerz lässt sich leicht als sog. Tennisellenbogen fehldeuten und wird daher nicht selten ohne Erfolg auch wie ein Tennisellenbogen behandelt.

Diagnostik

Bei der körperlichen Untersuchung zeigt sich ein uneingeschränkter Bewegungsumfang. Oft lässt sich ein Überstreckschmerz auslösen. Es besteht ein Druckschmerz über dem Speichenkopf, der deutlich stärker als der gelegentlich zusätzlich vorhandene Druckschmerz am äußeren Epicondylus ist.

In einer ergänzenden Ultraschall- und MRT-Untersuchung findet sich häufig eine große Plica, die jedoch nicht beweisend für ein Plicasyndrom ist. Entscheidend ist die klinische Untersuchung. In ausgeprägten Fällen kann bereits ein lokaler Knorpelschaden vorliegen.

Behandlung

Die konservativen Therapieoptionen umfassen neben einer Reduktion der den Ellenbogen belastenden Tätigkeiten die Behandlung mit entzündungshemmenden Präparaten und Physiotherapie. Eine diagnostische Infiltration kann ebenfalls in Erwägung gezogen werden. Bei persistierenden Beschwerden ist eine arthroskopische Behandlung die Therapie der Wahl.

Operation

Bei der operativen Therapie die hypertrophe Plica im Rahmen einer Gelenkspiegelung entfernt. Ein ggf. vorhandener Knorpelschaden kann im Rahmen der Operation gleich mit behandelt werden.

Nachbehandlung

Eine Ruhigstellung ist nicht erforderlich. Unmittelbar nach einer Operation schließt die Physiotherapie an. Nach spätestens 4-6 Wochen ist die volle Beweglichkeit des Ellenbogens wiederhergestellt.

Ergebnisse und Risiken

Die Erfolgsaussichten nach einer Plicaresektion betragen >90%. Die meisten Patienten können im Anschluss wieder voll sportfähig werden. Das größte Risiko besteht in einer bleibenden Bewegungseinschränkung oder einer bleibenden Instabilität. Das Risiko von Gelenkentzündungen oder Schädigungen von Blutgefäßen oder Nerven durch die Operation ist sehr gering.

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