Kalkschulter/
Tendinosis Calcarea
Das Schultergelenk ist in der Tiefe von Muskeln umgeben, die zur Bewegung und zur Stabilisierung des Gelenkes beitragen. Die Sehnen dieser sogenannten „Rotatorenmanschette“ gleiten dabei in einem engen knöchernen Kanal zwischen Oberarmkopf und Schulterblatthöhe. Vor allem im mittleren Lebensalter kann es zum Auftreten von Kalkknoten an den Sehnenansätzen kommen, die abhängig von ihrer Größe und Lage zu erheblichen Beschwerden führen können.
Kalkschulter/Tendinosis calcarea
Symptome
In der Ruhephase der Erkrankung bestehen meistens nur leichte Schmerzen unter Belastung, bei Überkopftätigkeit und bei Drehbewegungen. Später können auch in Ruhe und nachts Schmerzen auftreten. In der akuten Phase kommt es gelegentlich zu heftigen Schmerzattacken - diese sind häufig Zeichen einer spontanen Auflösung des Kalkdepots. In Einzelfällen kann das Schultergelenk vorübergehend einsteifen.
Behandlung
Die Erkrankung zeigt in der Regel einen gutartigen Verlauf. Lokal durchblutungsfördernde Maßnahmen wie Krankengymnastik, Druckpunktmassagen und Elektrotherapie führen zu einer Linderung der Beschwerden. Spritzen an den Kalkherd unter Zusatz von entzündungshemmenden Substanzen können die Auflösung der Verkalkung beschleunigen. Bei chronischen Verläufen sind gute Erfahrungen mit der extrakorporalen Stoßwellenbehandlung gemacht worden. Erst wenn die Beschwerden trotz dieser Maßnahmen über Monate bestehen bleiben oder zunehmen, ist eine operative Kalkentfernung in Erwägung zu ziehen. Auch ohne Behandlung bilden sich viele der Kalkknoten spontan zurück.
Operation
Durch eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) wird der Kalkknoten aufgesucht und über einen kleinen zusätzlichen Hautschnitt arthroskopisch aus dem Gewebe entfernt (Abbildung 2). In Einzelfällen wird gleichzeitig der Gleitraum für die Sehne erweitert, in dem die Knochenspitze des Schulterdaches abgetragen wird (siehe Kapitel Impingementsyndrom).
Nachbehandlung
Die Operation kann bei gesunden Menschen ambulant durchgeführt werde, bei Begleiterkrankungen beträgt stationäre Aufenthalt nach der Operation 1-3 Tage. Die Weiterbehandlung wird durch den Orthopäden/Chirurgen am Heimatort fortgeführt. Eine Ruhigstellung der Schulter ist nicht erforderlich. Der Arm wird für einige Tage auf einem Abspreizkissen gelagert. Die krankengymnastische Übungsbehandlung beginnt am Tag nach der Operation und kann für vier bis sechs Wochen ambulant fortgeführt werden. Arbeitsunfähigkeit besteht für etwa 14 Tage. Eine Sportkarenz des Armes für etwa sechs Wochen ist notwendig.
Ergebnisse und Risiken
Wenn es gelingt, den Kalk zu entfernen, sind 90% der Patienten mit der Operation sehr zufrieden. Nur in seltenen Fällen wird ein verlängerter Rehabilitationsverlauf mit hartnäckigen Bewegungsstörungen der Schulter beobachtet. Komplikationen bei der Operation sind selten. Das Risiko einer Nachblutung, Entzündung oder einer Schädigung von Nerven durch die Operation liegt insgesamt unter 3%.
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