Ellenbogenarthrose

Die Prävalenz der primären Ellenbogengelenksarthrose beträgt ab dem 40. Lebensjahr etwa 3,5%. Die Abnutzung der Knorpelflächen des Ellenbogengelenks kann ohne jeden ersichtlichen Grund auftreten (sog. primäre Arthrose), oder durch schwere Tätigkeiten mit ausgelöst werden (z.B. schweres Heben über Kopf oder starke Beanspruchung beim Sport wie Bodybuilding, Speerwerfen, etc.) entstehen. Einen weiteren häufigen Grund stellen Unfälle mit Knochenbrüchen am Ellenbogen oder bakterielle Infektionen nach operativen Eingriffen dar.

Arthrose des Ellenbogens/Cubitalarthrose

Symptome

Die Betroffenen berichten über Schmerzen im Bereich des Ellenbogens, die bei Belastung zunehmen. Patienten mit einer Ellenbogenarthrose weisen häufig freie Gelenkkörper mit charakteristischen Blockadephänomenen auf. Dies sind klinisch meist die ersten Zeichen einer fortgeschrittenen Ellenbogenarthrose.

Diagnostik

Neben der klinischen Untersuchung ist ein Röntgenbild hilfreich, um Hinweis auf das Vorliegen einer Arthrose zu sehen. Eine Schnittbildgebung mit Kernspintomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) ist jedoch hilfreicher, um Lokalisation und Ausmaß des Arthrosegrades festzustellen und eventuelle freie Gelenkkörper nachzuweisen (Abbildung 1).

Behandlung

Die Behandlung einer Arthrose am Ellenbogen hängt maßgeblich von den Beschwerden des Betroffenen ab. In der Frühphase kann eine kurzfristige Schonung und Schmerztherapie helfen die Symptome zu lindern. Liegt bereits eine Bewegungseinschränkung und/oder Blockaden vor, ist eine kausale Behandlung nur operativ möglich.

Operation

Eine Operation kann in den frühen Stadien (Arthrose Grad I/II) minimalinvasiv rein endoskopisch durchgeführt werden. Das Ziel der Operation ist es, störende freie Gelenkkörper und störende Knochenwucherungen abzutragen, um die Beweglichkeit zu verbessern und die Schmerzen zu lindern (Abbildung 2). In Ausnahmefällen bei sehr fortgeschrittener Arthrose kann eine Ellenbogenprothese eingesetzt werden (Abbildung 3). Die Ellenbogenprothese hat den Nachteil, dass das Gelenk nicht stark belastet werden darf (2-3Kg).

Nachbehandlung

Die intensive Physiotherapie beginnt direkt postoperativ mit einer frühfunktionellen Nachbehandlung. Eine Ruhigstellung ist nicht erforderlich. Zumeist vergehen dann bis zu 3 Monate, bis die intraoperativ erreichte Beweglichkeit des Ellenbogens wiederhergestellt ist. Nach 6 Wochen kann ein sportspezifisches Training wieder aufgenommen werden.

Ergebnisse und Risiken

Die arthroskopische Behandlung bei Ellenbogenarthrose ist ein technisch anspruchsvoller Eingriff. Bei korrekter Indikationsstellung und operativer Durchführung kann mit Hilfe dieses Eingriffes eine signifikante Verbesserung der Beweglichkeit und der Funktionalität des Ellenbogens erzielt werden. Nach aktueller Literatur verbesserten sich die Streckung (präoperativ: 23° vs. postoperativ: 11° Defizit) und die Beugung (116° vs. 129°) signifikant. Auch das funktionelle Ergebnis gemessen am Mayo Elbow Performance Score zeigte eine signifikante Verbesserung von prä- zu postoperativ (61 vs. 85 Punkte). Der Effekt der Operation hält durchschnittlich 7-10 Jahre an.

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