Arthrose des Schultergelenks (Omarthrose)

In Folge von altersbedingten Verschleißprozessen, nach einer Durchblutungsstörung des Oberarmkopfes oder nach Brüchen am Schultergelenk kann es zu einem Verlust des Gelenkknorpels mit Entwicklung einer Arthrose des Schultergelenkes kommen. Auch nach wiederholten Verrenkungen der Schulter kann eine Arthrose entstehen.

Knochenwucherung am Oberarmkopf und der Gelenkpfanne (Osteophyten) durch Arhtrose am Schultergelenk
Abbildung 1: Der Verlust des Gelenkknorpels führt zu einer Verformung des Oberarmkopfes. Es kommt zur Knochenwucherung am Oberarmkopf und der Gelenkpfanne (Osteophyten), welche die Beweglichkeit zunehmend einschränken.

Symptome

Zu Beginn der Erkrankung treten zunächst Schmerzen bei Belastung, später dann eine schmerzhafte Verschlechterung der Beweglichkeit des Schultergelenkes ein. Frühzeitig kommen auch nächtliche Schmerzen und Ruhebeschwerden hinzu. Wenn sich im Verlauf die Muskulatur zurückbildet, kann schließlich eine weitgehende Gebrauchsunfähigkeit des betroffenen Armes eintreten.

Diagnostik

Die klinische Untersuchung ergibt Hinweise auf Vorhandensein und Ausmaß der Schultergelenksarthrose. Den sicheren Nachweis bietet das Röntgenbild. Zur Operationsplanung ist eine Computer- (CT) und Kernspintomographie (MRT) notwendig.

Abbildung 2: Röntgenbild mit den typischen Zeichen einer Arthrose des Schultergelenkes: Der Gelenkspalt ist nicht mehr sichtbar, Ausbildung von großen Knochenwucherungen (sog. Osteophyten) am Oberarmkopf und an der Gelenkpfanne.

Behandlung

In der Frühphase der Erkrankung können Bewegungs-, Dehnungs- und Muskelaufbauübungen das Fortschreiten der Symptome aufhalten. Bei zunehmenden Schmerzen können Spritzen in das Schultergelenk (z.B. Hyaluronsäure) zu einer Linderung der Schmerzen führen. Wenn der Knorpel aber vollständig aufgebraucht und Gelenk stark verformt ist kann nur ein Ersatz (Schulterprothese) die schmerzfreie Gebrauchsfähigkeit des Armes wiederherstellen.

Operation

Grundsätzlich gibt es 3 verschiedene Möglichkeiten des Gelenkersatzes: a) Teilgelenkersatz nur des Oberarmkopfes, b) Anatomischer Gelenkersatz mit Ersatz des Kopfes und der Gelenkpfanne und c) Ersatz mit einer inversen Schulterprothese. Welcher Gelenkersatz sinnvoll ist, hängt vom Alter des Patienten, dem Ausmaß der Arthrose und von der Beschaffenheit der Rotatorenmanschette ab.

Abbildung 3: Bei jungen Patienten und bei Brüchen ist oft ein Teilgelenkersatz (a) sinnvoll. Bei fortgeschrittener Arthrose kann je nach Beschaffenheit der Rotatorenmanschette eine anatomische (b) oder inverse (c) Prothese implantiert werden.

Nachbehandlung

Der Arm wird für 2-3 Wochen auf einem Abspreizkissen gelagert und täglich durch Physiotherapie mobilisiert. Auf Wunsch und nach Bewilligung durch die Krankenkasse kann 4 Wochen nach dem Eingriff eine Anschlussheilbehandlung in einer Rehabilitationsklinik angeschlossen werden. Etwa 6 Wochen nach der Operation kann der Arm im täglichen Leben wieder annähernd normal eingesetzt werden. Eine krankengymnastische Übungsbehandlung zum Muskelaufbau ist meist für 6 Monate sinnvoll.

Ergebnisse und Risiken

Im Normalfall kann eine schmerzfreie Einsatzfähigkeit des Armes bis zur Schulterhöhe erzielt werden. Bewegungen darüber hinaus sind bei guter muskulärer Führung nach intensivem Eigentraining möglich. Komplikationen bei Operationen sind selten, in etwa 5 % der Fälle werden Nachblutungen, Knochenverletzungen oder Schädigungen von Blutgefäßen oder Nerven beobachtet, die sich in der Regel jedoch zurückbilden. Bei unvorsichtiger Rehabilitation in der Frühphase kann es zu einer Verrenkung der Schulter oder zu einem Abriss der Muskulatur kommen. Im Verlauf sind Prothesenlockerungen und auch Spätinfekte (ca. 5%) möglich. 12-15 Jahre nach der Operation sind aber noch über 80 % der Schulterprothesen stabil und funktionsfähig.

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