Engpass-Syndrom (Impingement)
Das Schultergelenk ist in der Tiefe von Muskeln umgeben, die zur Bewegung und zur Stabilisierung des Gelenkes beitragen. Die Sehnen dieser sogenannten „Rotatorenmanschette“ gleiten dabei in einem engen knöchernen Kanal zwischen Oberarmkopf und Schulterblatthöhe. Dieser Kanal wird mit zunehmendem Lebensalter oder nach andauernder Überkopfbelastung enger. Dieser Engpass (engl. „Impingement“) kann zu örtlichen Entzündungen des Gleitgewebes (Schleimbeutel) und zu einer Schädigung der Sehnenansätze führen. In fortgeschrittenen Fällen kann es zum Abreißen einzelner Sehnen der Rotatorenmanschette (z.B. der Supraspinatussehne) kommen.

Engpass-Syndrom (Impingement)
Symptome
Am Anfang bestehen oft Schmerzen bei Belastung des Armes, insbesondere bei Drehbewegungen und bei Überkopftätigkeit. Später treten häufiger auch nachts und in Ruhe Schmerzen auf.
Diagnostik
Die orthopädische Untersuchung ergibt Hinweise auf Veränderungen des Schleimbeutels und der Rotatorenmanschette. Im Röntgenbild kann ein ausgeprägter Engpass diagnostiziert oder ausgeschlossen werden. Zum Nachweis einer fortgeschrittenen Sehnenschädigung ist gelegentlich eine Ultraschalluntersuchung und/oder eine Kernspintomographie notwendig.
Behandlung
In den frühen Stadien der Erkrankung führen physikalische Maßnahmen wie Krankengymnastik, Druckpunktmassagen, durchblutungsfördernde Salben und Elektrotherapie in den meisten Fällen zu einer Rückbildung der Beschwerden. Auch Spritzen in den Schleimbeutel mit einem Kortisonzusatz oder eine Eigenbluttherapie können nachhaltig zu einer Linderung der Schmerzen führen. Vor einer Operation sollte mindestens für 6 Monate eine konservative Behandlung erfolgen, da sich in der überwiegenden Mehrzahl der Patienten dadurch die Beschwerden abklingen. Bei andauernden Schmerzen (> 6 Monate) mit Kraft- und Bewegungseinschränkungen und bei nachgewiesenem Sehnenschaden ist eine Operation zu empfehlen. Das Ziel der operativen Behandlung besteht darin, den Engpass zu erweitern und etwaige Schäden der Rotatorenmanschette zu reparieren bzw. vorzubeugen.
Operation
Bei dem minimal invasiven Eingriff wird durch Gelenkspiegelung (Arthroskopie) das Ausmaß von Engpass und Sehnenschädigung festgestellt. Es erfolgt dann arthroskopisch eine Erweiterung des Kanals durch Abfräsen der Knochenkanten. Ist ein Sehnenschaden vorhanden, so erfolgt eine Sehnennaht. In diesem Fall erfolgt die aufwendigere Nachbehandlung.
Mit einer Fräse werden unter Sicht mit der Kamera an der Unterseite des Schulterdaches störende Knochenkanten abgetragen.
Nachbehandlung
Nach der arthroskopischen Entlastungsoperation muss der Arm für ca. zwei bis drei Wochen geschont werden. Eine konsequente Ruhigstellung ist meistens nicht erforderlich. Der stationäre Aufenthalt nach der Operation dauert im Regelfall ein bis zwei Tage. Krankengymnastik erfolgt nach einem festen Schema über einen Zeitraum von etwa vier bis sechs Wochen. Arbeitsunfähigkeit besteht in Abhängigkeit von der beruflichen Belastung bei normalem Verlauf über zwei Wochen. Sportfähigkeit besteht in der Regel nach vier bis sechs Wochen.
Ergebnisse und Risiken
Im Frühstadium der Erkrankung, wenn noch kein Riss in der Rotatorenmanschette vorliegt, bilden sich nach der Arthroskopie die Beschwerden in 90% der Fälle innerhalb von etwa drei Monaten vollständig zurück. Nur selten kommt es trotz der Operation zu einem Fortschreiten der Sehnenschädigung mit verspäteter Rissbildung. Komplikationen der arthroskopischen Operation (örtliche Entzündung, Gelenkentzündung oder eine Schädigung von Nerven- oder Blutgefäßen) sind sehr selten – die Komplikationsrate liegt insgesamt bei etwa 3%.
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