Tennis- und Golferellenbogen

Durch monotone Bewegungen und Belastungen, spezielle sportliche Beanspruchungen wie z.B. beim Tennis spielen, nach intensiver Gartenarbeit oder auch ohne erkennbaren Anlass kann es zu Schmerzen am Ellenbogen kommen, dort wo die Streck- oder Beugesehnen des Handgelenkes ansetzen. Die Erkrankung wird laienhaft als Tennis- oder Golferellenbogen bezeichnet.

Die Ursache der Beschwerden liegen in einer Entzündung der Sehnenansätze. Die Entzündung stellt jedoch einen physiologischen Heilungsprozess dar. Im Ansatzbereich der Sehnen kommt es durch wiederholte Belastungen zu kleinen Verletzungen des Sehnengewebes (Abbildung 1). In der Folge setzen Reparaturprozesse ein, die aufgrund der schlechten Durchblutung des Sehnengewebes sehr langwierig sein können (bis zu einem Jahr).  In ausgeprägten Fällen kann es zu einer fehlerhaften Reparatur des Sehnengewebes kommen, es entsteht Narbengewebe.

Tennis- und Golferellenbogen
Abb. 1 Durch wiederholte Belastung kann es zu kleinen Verletzungen des Sehnengewebes im Ansatzbereich am Knochen-Sehnen-Übergang kommen.

Epikondylopathia humeri radialis und ulnaris –
der „Tennis-Ellenbogen“ und der „Golfer-Ellenbogen“

Symptome

Typischerweise berichten die Betroffenen über einen Druckschmerz im Ansatzbereich der Sehnen. Beim Tennisellenbogen sind die Strecksehnen (außen) und beim Golferellenbogen die Beugesehnen (innen) betroffen. Bei Belastung des Handgelenkes werden die Schmerzen häufig verstärkt. Oft wird auch eine Kraftlosigkeit berichtet.

Diagnostik

Die Diagnose wird durch die klinische Untersuchung gestellt. Es besteht ein örtlicher Druckschmerz, der sich verstärkt, wenn das Handgelenk oder der Mittelfinger gegen Widerstand gestreckt oder gebeugt werden. Röntgenologisch lassen sich gelegentlich Verkalkungen, im MRT in fortgeschrittenen Fällen Gewebsuntergänge am Sehnenansatz feststellen.

Behandlung

Die Erkrankung zeigt einen guten Spontanverlauf ist aber hartnäckig. Unter Schonung, Krankengymnastik, Salbeneinreibungen, lokalen durchblutungsfördernden Maßnahmen, wie Ultraschallanwendungen oder Iontophorese kommt es in der Regel zu einer Rückbildung der Symptome. Lokale Kortisoninjektionen können die örtliche Entzündung und damit den Schmerz kurzfristig (ca. 6 Wochen) unterdrücken. Allerdings kann es durch das Kortison zu einer Schädigung des Sehnengewebes (sog. Nekrose) sowie einem Untergang des lokalen Fettgewebes kommen. Daher wird die Kortisoninjektion zunehmend verlassen.

Ein biologischer Behandlungsansatz ist die lokale Injektion von eigenem Blutplasma, das die körpereigenen Heilungs- und Wachstumsfaktoren in einer hohen Konzentration enthält (ACP = Autologes Conditioniertes Plasma). Dies kann v.a. in chronischen Fällen die Regeneration des Sehnengewebes und damit die Heilung unterstützen.

Operation

Eine Operation ist nur dann sinnvoll, wenn trotz der oben genannten Behandlungsmaßnahmen die Beschwerden über 6 Monate fortbestehen oder zunehmen. Dann liegt häufig ein Gewebsuntergang (Sehnennekrose) vor, die den der Körper nicht selbst reparieren kann. 

Im Rahmen der Operation wird empfohlen eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) vorzunehmen um eine einklemmende Schleimhautfalte oder andere im Gelenk liegende Ursachen erkennen und behandeln zu können. Bei der klassischen Operation wird über einen kleinen Hautschnitt die Streck- oder Beugesehne eröffnet und das abgestorbene (nekrotische) Gewebe entfernt. Das intakte Sehnengewebe und der Knochen werden angefrischt, um die Sehnenheilung zu unterstützen. Die Sehne wird anschließend an der ursprünglichen Stelle wieder befestigt.

Nachbehandlung

Das Ellenbogengelenk wird für maximal 14 Tage in einer Klettschiene geschont. Direkt postoperativ wird eine krankengymnastische Übungsbehandlung im schmerzfreien Bereich durchgeführt. Schmerzhafte Übungen sollen für mindestens 6 Wochen unterbleiben. Der Heilverlauf kann insgesamt bis zu 6 Monaten betragen.

Ergebnisse und Risiken

6 Monate nach der Operation ist in 90% der Fälle Schmerzfreiheit eingetreten. Die Operationsrisiken sind gering. Durch die Ruhigstellung kann eine vorübergehende Bewegungseinschränkung des Gelenkes entstehen, die sich in den meisten Fällen jedoch vollständig zurückbildet.

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