Werferellenbogen
Ein Werferellenbogen entsteht meist in Folge einer chronischen Überlastung des Innenbandes am Ellenbogen, dem sog. medialen Kollateralband. Durch wiederkehrende Wurfbelastungen kann es durch kleine Mikroverletzungen im Laufe der Jahre zu einer relevanten Schädigung des Innenbandes mit dann vorhandener Instabiliät kommen. In aller Regel tritt dieses Krankheitsbild bei Wurfsportarten, wie z.B. Handball, Speerwerfen oder Baseball auf, daher wird diese Erkrankung auch Werferellenbogen genannt.
Werferellenbogen (sog. Pitchers elbow)
Symptome
Typischerweise treten Schmerzen auf der Innenseite des Ellenbogens und am Ansatz der Unterarmbeugemuskulatur. Die Schmerzen im Bereich des Beugesehnenansatzes sind vergleichbar mit einem „Golferellenbogen“, haben in diesem Fall aber eine andere Ursache. Diese Unterscheidung ist für die Wahl der richtigen Therapie relevant. In vielen Fällen besteht zusätzlich eine Symptomatik des Ulnaris-Nervs, der durch die Instabilität überlastest und gereizt ist.
Diagnostik
Der Schmerz lässt sich leicht als sog. Golferellenbogen fehldeuten und wird daher nicht selten ohne Erfolg auch wie ein Golferellenbogen behandelt. Der Untersuchung kann durch eine gezielte klinische Untersuchung unterscheiden, ob ein klassischer Golferellenbogen oder eine Instabilität des Innenbandes am Ellenbogen vorliegt. Bei V.a. eine Innenbandschädigung sollten eine Ultraschall-Untersuchung und eine MRT-Diagnostik durchgeführt werden.
Behandlung
Die konservative Therapie kann in etwa der Hälfte der Patienten eine Linderung der Beschwerden erzielen. Ein gezieltes Muskeltraining der Unterarmbeuger als aktive Stabilisatoren auf der inneren Ellenbogenseite kann vorübergehend zu einer Linderung der Beschwerden durch eine Kompensation der Instabilität führen. Bei Leistungssportlern und bei Versagen der konservativen Therapie stellt die operativen Therapie das Mittel der Wahl dar.
Operation
Bei der operativen Therapie wird das geschädigte Innenband am Ellenbogen durch eine Bandplastik, z.B. mit einer Gracilissehne, ersetzt.
Nachbehandlung
Das Ellenbogengelenk für 6 Wochen in einer Bewegungsorthese ruhiggestellt. Unmittelbar nach einer Operation schließt die Physiotherapie an. Zumeist vergehen dann 2 bis 3 Monate, bis die volle Beweglichkeit des Ellenbogens wiederhergestellt ist.
Ergebnisse und Risiken
Die Erfolgsaussichten nach einer Bandplastik am Innenband des Ellenbogens betragen >90%. Die meisten Patienten können im Anschluss wieder voll sportfähig werden. Das größte Risiko besteht in einer bleibenden Bewegungseinschränkung oder einer bleibenden Instabilität. Das Risiko von Gelenkentzündungen oder Schädigungen von Blutgefäßen oder Nerven durch die Operation ist gering, solche Komplikationen treten in weniger als 5% der Fälle auf.
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