Spreizfuß
Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers. Demzufolge besteht ein erhöhtes Risiko einer Verrenkung (Luxation) des Schultergelenkes im Vergleich zu anderen Gelenken. Bei einer Luxation kommt es meist zu einer Verletzung der Gelenklippe (Labrumläsion oder Bankart-Läsion) In manchen Fällen kann es zusätzlich auch zu einem Knochenbruch an der Pfanne (Bankart-Fraktur) oder im Bereich des Oberarmkopfes kommen.
Durch die Verrenkung des Oberarmkopfes wird die Gelenklippe von der Pfanne abgerissen. Die Schulter verbleibt danach häufig instabil.
Spreizfuß
Symptome
Durch das Absinken des Fußquergewölbes kommt es zu einem Auseinanderweichen des Mittelfußes, der hierdurch verbreitert aussieht. Die Mittelfußköpfchen 2 bis 4, die normalerweise nicht an der Belastung teilnehmen, geraten hierdurch in den belasteten Bereich. Hier entstehen typischerweise Schwielen. Die untypische Belastung der Mittelfußköpfchen kann zu Beschwerden führen. Das Auseinanderweichen im Mittelfuß wiederum kann bestimmte andere Fehlstellungen wie den Hallux valgus, und den Schneiderballen (Digitus quintus varus) begünstigen.
Diagnostik
Der Spreizfuß wird klinisch diagnostiziert, Röntgenbilder dienen der Einschätzung des Schweregrades und eventueller knöcherner Veränderungen, sowie der Beurteilung begleitender Fehlstellungen (Hallux valgus, Digitus quintus varus). Magnetresonanztomographie, Computertomographie und Digitale Volumentomographie können in manchen Fällen zusätzliche Informationen liefern.
Behandlung
Primär erfolgt die Behandlung konservativ, zum einen über eine Einlagenversorgung mit einer retrokapitalen Abstützung, die hinter den Mittelfußköpfchen ansetzt und hierdurch die Köpfchen 2 bis 4 aus der Belastung bringen soll. Eine Kombination mit einer Weichbettung eben dieser Köpfchen ist bei Beschwerden ebenfalls denkbar. Eine Physiotherapie und das Erlernen einer Fußgymnastik sind weitere Maßnahmen. Erst bei Versagen aller konservativen Maßnahmen, oder bei sekundären Problemen (Krallenzehen, Hammerzehen, usw.) sind ggf. operative Verfahren notwendig.
Operation
Zur Spreizfußbehandlung kommen Verfahren in Frage, die die Mittelfußköpfchen der 2. bis 4. Zehe anheben. Dies kann nah am Köpfchen (distal) oder an der Basis (proximal) erfolgen, was auch von der Schwere der Fehlstellung anhängt. Mitunter sind gleichzeitige Krallenzehen-, Hallux valgus-, und oder Schneiderballen-Korrekturen notwendig.
Für den rheumatischen Spreizfuß gelten andere Regeln, da zum einen das Ausmaß der Fehlstellungen viel ausgeprägter ist, und andererseits die Entzündung als Auslöser mit angegangen werden sollte. Hier ist insbesondere die Operation nach Hoffmann-Tillmann zu nennen, bei der die Mittelfußköpfchen über die Fußsohle inklusive der meist sehr ausgeprägten Schwielen entfernt werden.
Nachbehandlung
Die Nachbehandlung richtet sich nach Art und Ausmaß des Eingriffes. In der Regel ist für 6 Wochen ein Vorfußentlastungsschuh notwendig.
Ergebnisse und Risiken
Die konservative Therapie verspricht gute Behandlungserfolge. Operative Maßnahmen sind nur selten notwendig. Aufgrund der komplexen Belastungszusammenhänge ist im Vorfeld festzulegen, welche begleitenden Fehlstellungen mit angegangen werden müssen, um ein Wiederauftreten möglichst zu verhindern. Beim rheumatischen Spreizfuß sind die Ergebnisse trotz des größeren Eingriffes bei der Hoffmann-Tillmann-Operation häufig sehr zufrieden stellend.
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