Impingement-Syndrom, Arthroskopische Subacrominale Dekompression

Unter dem Begriff Impingement-Syndrom versteht man die Zusammenfassung unterschiedlicher Ursachen, welche das Gleiten der Supraspinatussehne unter dem Schulterdach behindern. Ursache der Gleitbehinderung ist z. B. eine Formveränderung des Schulterdaches, die angeboren oder erworben sein kann.

Auch Knochenausziehungen am Schultereckgelenk (Acromioclaviculargelenk, kurz: AC-Gelenk) als Ausdruck einer Schultereckgelenks-Arthrose können zu einer Einengung des subacromialen Raumes und somit zur Gleitbehinderung der Supraspinatussehne führen.

Desweiteren können von der Sehne ausgehende Veränderungen, wie z.B. die Kalkschulter (Tendinosis calcarea) das Gleiten der Sehne unter dem Schulterdach verhindern. Das ständige Reiben der Sehne gegen den Knochen bewirkt eine Schädigung (sog. Tendinopathie), die bis zum vollständigen Reißen der Sehne führen kann.

Abb. 19: Ansicht der Schulter von hinten
Abb. 20: subacromiales Impingement

Behandlungsziel

Lässt sich die Symptomatik mit konservativen Maßnahmen nicht therapieren, ist der operative Eingriff angezeigt. Ziel der operativen Behandlung ist das Wiederherstellen des freien Gleitens der Sehne unter dem Schulterdach, um das vollständige Reißen der Sehne zu verhindern.

Operationstechnik

Therapie der Wahl ist die arthroskopische subacromiale Dekompression. Bei diesem arthroskopischen (geschlossenen) Eingriff erfolgt eine Vergrößerung des subacromialen Gleitraumes durch die Entfernung der entzündeten Weichteile unter dem Schulterdach (Entfernung des krankhaft veränderten Schleimbeutels, welcher wieder nachwächst) und die Entfernung der knöchernen Veränderungen des Schulterdaches mit Hilfe einer motorgetriebenen Präzisionsfräse.

Abb. 21: arthroskopische subacromiale Dekompression

Arthroskopische AC-Gelenks-Resektion

Abb. 22: Mit der motorgetriebenen Präzisionsfräse wird der untere Anteil der Gelenkkapsel und die Gelenkfläche des Schulterdaches und des Schlüsselbeins soweit entfernt, bis kein Knochenkontakt mehr besteht.

Nachbehandlung

Ab dem ersten Tag nach der Operation darf der Arm im schmerzfreien Bereich unter physiotherapeutischer Anleitung bewegt werden. Dies ist auch notwendig um Verklebungen und Verwachsungen vorzubeugen.

Die Rückkehr an den Arbeitsplatz ist nach 3-4 Wochen möglich. Bei Patienten mit schwerer körperlicher Arbeit oder vorwiegend Überkopfarbeit verlängert sich die Rehabilitationsphase auf ca. 6 bis 12 Wochen.

Mit Eintritt der Arbeitsfähigkeit ist in der Regel auch eine Wiederaufnahme der Freizeitaktivitäten möglich. Der Zeitpunkt der Wiederaufnahme der individuellen Sportart sollte mit ihrer jeweiligen spezifischen Belastung für den Schultergürtel berücksichtigt werden.