Epicondylitis (Tennis- bzw. Golferellenbogen)

Bei der Epicondylitis liegt eine chronische Entzündung der Sehnenansätze am äußeren oder inneren Epicondylus des Ellenbogens vor. Meist besteht auch eine Degeneration (natürliche Alterung), die die Behandlung erschwert. Betroffen sind nicht nur, wie der Name sagt Tennis- oder Golfspieler, sondern ganz allgemein Menschen, die privat oder beruflich viele Arbeiten mit den Händen ausführen müssen. Insbesondere Menschen mit einem Computerarbeitsplatz, die häufig die Maus benutzen müssen, klagen über diese Beschwerden, aber auch Patienten, die schwere Haltearbeiten oder sich wiederholende Tätigkeiten wie Schraubendrehen etc. durchführen müssen.

Konservative Behandlung

Behandelt man die Epicondylitis früh, ist es in der Regel möglich, die Beschwerden rasch zum Abklingen zu bringen.

Lokale Maßnahmen wie Friktionsmassagen, Iontophorese und eine nach Schmerzlinderung vorsichtige Dehnung und Kräftigung der betroffenen Muskulatur bringt Beschwerdelinderung. Schonung in dieser Phase ist wichtig.

Ferner kann zur Prophylaxe der Arbeitsplatz mit Hilfsmitteln ausgestattet werden. Hierzu zählen Mouse-Pads mit einem kleinen Gelkissen und Gelleisten vor der Tastatur, die eine Entlastung für die überbeanspruchten Finger- und Handgelenksstreckmuskeln bewirken. Bei stetiger Belastung ist auch das Tragen einer Epicondylitis-Bandage sinnvoll.

Injektionen mit einem lokalen Anästhetikum und Corticoidbeimischung sollten nur bei akuten und starken Schmerzen und nur kurzfristig verabreicht werden, da das Kortison langfristig das Sehnengewebe schädigen kann.

Ruhigstellungen im Gips sind heutzutage bei den Patienten unbeliebt und sicher auch nicht vereinbar mit unserer anspruchsvollen Arbeits- und Freizeitwelt.

Operative Behandlung

Wenn alle oben genannten Anwendungen auch nach frühestens 6 Monaten nicht zu einer Beschwerdefreiheit führen, ist die Indikation zur Operation zu stellen. Hierbei soll eine schmerzfreie Funktion der betroffenen Muskeln wieder hergestellt werden.

Technik

Hierbei wird in der von uns bevorzugten Technik nach Nirschl der krankhaft veränderte Anteil der Sehne des Musculus extensor carpi radialis brevis (ECRB) entfernt und der Knochen im Bereich des Epicondylus mehrfach angebohrt, so dass Blut heraustritt. Durch die im Blut enthaltenen Zellen und Stoffe kommt es dann nach Naht der Sehnenansätze zu einer erneuten Heilung des Gewebes auf dem Epicondylus. Dieser Eingriff erfolgt in einer offenen Technik mit einem Hautschnitt von ca. 4 cm.

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung sieht eine Ruhigstellung von einer Woche in einer anklettbaren Schiene vor. Danach beginnt die vorsichtige Nachbehandlung unter krankengymnastischer Anleitung nach einem von uns ausgearbeiteten Schema.

Nach ca. 8 Wochen sollte dann die berufliche Tätigkeit schmerzfrei möglich sein, nach frühestens 3 Monaten jedoch erst wieder Sport getrieben werden. Die Nachbehandlung beim Golferellenbogen ist erfahrungsgemäß etwas länger.

Unsere Erfahrung und Ergebnisse zeigenmit diesem Vorgehen eine 95%-ige Patientenzufriedenheit.