Der Spreizfuß ist eine der häufigsten Veränderungen am Vorfuß. Es handelt sich um ein Absinken des Fußquergewölbes. Er betrifft hauptsächlich Frauen, und hat entgegen früheren Annahmen, dass hauptsächlich das Schuhwerk verantwortlich sein, vermutlich eine Kombination aus Genetik und Veränderungen des Bindegewebes zur Ursache. Beim rheumatischen Spreizfuß hingegegen resultiert der Spreizfuß aus einer Zerstörung und Luxation der Gelenke im Rahmen der entzündlichen Veränderungen.
Die Erkrankung beginnt mit einem Absterben des Knochens, am ehesten bedingt durch eine Ein Spreizfuß ohne Beschwerden ist kein Grund zur Sorge, es handelt sich hierbei um eine häufige Veränderung, die nicht notwendigerweise zu Beschwerden führen muss. Jedoch kann eine prophylaktische Einlagenversorgung sinnvoll sein. Kommt es jedoch zu Beschwerden, stehen insbesondere konservative Maßnahmen zur Verfügung.
Symptome
Im Stadium 2 bis 4 kann sich der Hüftkopf verformen und abflachen. Dies kann im kurzfristigen Verlauf zu eDurch das Absinken des Fußquergewölbes kommt es zu einem Auseinanderweichen des Mittelfußes, der hierdurch verbreitert aussieht. Die Mittelfußköpfchen 2 bis 4, die normalerweise nicht an der Belastung teilnehmen, geraten hierdurch in den belasteten Bereich. Hier entstehen typischerweise Schwielen. Die untypische Belastung der Mittelfußköpfchen kann zu Beschwerden führen. Das Auseinanderweichen im Mittelfuß wiederum kann bestimmte andere Fehlstellungen wie den Hallux valgus, und den Schneiderballen (Digitus quintus varus) begünstigen.
Diagnostik
Der Spreizfuß wird klinisch diagnostiziert, Röntgenbilder dienen der Einschätzung des Schweregrades und eventueller knöcherner Veränderungen, sowie der Beurteilung begleitender Fehlstellungen (Hallux valgus, Digitus quintus varus). Magnetresonanztomographie, Computertomographie und Digitale Volumentomographie können in manchen Fällen zusätzliche Informationen liefern.
Behandlung
Primär erfolgt die Behandlung konservativ, zum einen über eine Einlagenversorgung mit einer retrokapitalen Abstützung, die hinter den Mittelfußköpfchen ansetzt und hierdurch die Köpfchen 2 bis 4 aus der Belastung bringen soll. Eine Kombination mit einer Weichbettung eben dieser Köpfchen ist bei Beschwerden ebenfalls denkbar. Eine Physiotherapie und das Erlernen einer Fußgymnastik sind weitere Maßnahmen. Erst bei Versagen aller konservativen Maßnahmen, oder bei sekundären Problemen (Krallenzehen, Hammerzehen, usw.) sind ggf. operative Verfahren notwendig.
Operation
Zur Spreizfußbehandlung kommen Verfahren in Frage, die die Mittelfußköpfchen der 2. bis 4. Zehe anheben. Dies kann nah am Köpfchen (distal) oder an der Basis (proximal) erfolgen, was auch von der Schwere der Fehlstellung anhängt. Mitunter sind gleichzeitige Krallenzehen-, Hallux valgus-, und oder Schneiderballen-Korrekturen notwendig.
Für den rheumatischen Spreizfuß gelten andere Regeln, da zum einen das Ausmaß der Fehlstellungen viel ausgeprägter ist, und andererseits die Entzündung als Auslöser mit angegangen werden sollte. Hier ist insbesondere die Operation nach Hoffmann-Tillmann zu nennen, bei der die Mittelfußköpfchen über die Fußsohle inklusive der meist sehr ausgeprägten Schwielen entfernt werden.
Nachbehandlung
Die Nachbehandlung richtet sich nach Art und Ausmaß des Eingriffes. In der Regel ist für 6 Wochen ein Vorfußentlastungsschuh notwendig.
Ergebnisse und Risiken
Die konservative Therapie verspricht gute Behandlungserfolge. Operative Maßnahmen sind nur selten notwendig. Aufgrund der komplexen Belastungszusammenhänge ist im Vorfeld festzulegen, welche begleitenden Fehlstellungen mit angegangen werden müssen, um ein Wiederauftreten möglichst zu verhindern. Beim rheumatischen Spreizfuß sind die Ergebnisse trotz des größeren Eingriffes bei der Hoffmann-Tillmann-Operation häufig sehr zufrieden stellend.