Wie an anderen Gelenken auch, können oberes und unteres Sprunggelenk eine Arthrose entwickeln. Wie bei der Arthrose üblich, unterscheidet man zwischen primären Arthrosen, bei denen die genaue Entwicklung unbekannt ist, und sekundären Arthrosen, z.B. nach Verletzungen.
Insbesondere nach oberen Sprunggelenkverletzungen kommt es zur Entwicklung einer Arthrose des oberen Sprunggelenkes, wohingegen bei den sekundären Arthrosen des unteren Sprunggelenkes häufig Brüche des Fersenbeins vorausgegangen sind.
Symptome
Eine Arthrose entwickelt sich nicht plötzlich, sondern über Jahre. Erste Anzeichen können Schmerzen im betroffenen Gelenk sein, und eine Bewegungseinschränkung. Später können Schwellungen der betroffenen Gelenke hinzukommen. Mit zunehmender Arthrose verschlechtert sich die Beweglichkeit, und die Schmerzen werden stärker, ebenso wie die Schwellungen.
Diagnostik
Die Arthrose wird klinisch vermutet, und per Ultraschall und Röntgen bestätigt. Magnetresonanztomographie, Computertomographie und Digitale Volumentomographie können hilfreich sein, die adäquate Behandlung zu finden.
Behandlung
Zu Beginn wird eine konservative Therapie versucht. Hier können Einlagenversorgung, Schuhzurichtung, die kurzfristige Einnahme von Schmerzmitteln und Entzündungshemmer erste Schritte sein. Auch Physiotherapie kommt hier zur Anwendung. Des Weiteren können intraartikuläre Injektionen, z.B. von Hyaluronsäurepräparaten helfen, Zeit bis zu einem operativen Eingriff zu gewinnen. Ebenfalls kommt in manchen Fällen die sogenannte Radiosynoviorthese in Frage, um die Beschwerden zu mildern.
Operation
Bei fokalen Schäden am Gelenk kommt z.B. der lokale Ersatz mit einem Metallimplantat (Episurf©) in Frage. Auch die Abtragung eines Impingements, insbesondere am oberen Sprunggelenk, kann als kleinerer Eingriff zum Zeitgewinn und zur Beschwerdereduktion Sinn machen. Bei einer fortgeschrittenen Arthrose kommt dann entweder der Gelenkersatz (obere Sprunggelenkprothese), oder aber die Versteifung des Gelenkes in Frage.
Nachbehandlung
Die Nachbehandlung richtet sich nach dem erfolgten Eingriff. Während manche Eingriffe eine (Teil-) Belastung zulassen, erfordern insbesondere die Versteifungen meist zunächst eine mehrwöchige Entlastung und Ruhigstellung.
Ergebnisse und Risiken
Die Ergebnisse und Risiken sind von der jeweiligen Operation abhängig. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass bei einer fortgeschrittenen Arthrose die kleineren Eingriffe zwar weniger Risiken bieten, dafür aber auch die Erfolgsaussichten geringer, und vor allem aller Wahrscheinlichkeit zeitlich begrenzt. Während die erfolgreiche Versteifung die höchste Wahrscheinlichkeit der Schmerzreduktion hat, und eine dauerhafte Lösung darstellt, liegen die Nachteile im Wegfall der Beweglichkeit, und der Möglichkeit von Anschlussarthrosen. Kunstgelenke, die es allerdings nur für das obere Sprunggelenk gibt, erhalten die Beweglichkeit und erlauben eine frühere Mobilisation. Allerdings legen Studien nahe, dass die Erfolgsrate bei weitem nicht so hoch liegen wie z.B. bei Hüftgelenkprothesen. Daher muss für jeden Patienten eine ausführliche Beratung und Abwägung aller Faktoren erfolgen.