Verletzung des Meniskus

Eine der häufigsten zu Kniebeschwerden führenden Schädigungen betreffen die Menisken. In vielen Fällen sind keine schwerwiegenden Verletzungen dafür verantwortlich zu machen. Alltägliche Belastungen und Bewegungen können bereits ausreichen, einen Meniskus zu schädigen.

Grundsätzlich gibt es auf der Innenseite und auf der Außenseite des Kniegelenkes einen Meniskus, der die im Gelenk vorhandenen Knorpelstrukturen schützen soll und durch die elastische Struktur Belastungen wie ein Puffer reduzieren und im Gelenk verteilen soll. Mit zunehmendem Lebensalter verliert der Meniskus seine Elastizität und wird spröde und damit auch rißgefährdet. Insbesondere Dreh- (Rotations-) bewegungen können zu einer Rißbildung führen. Haben sich Teile des Meniskus gelöst und bewegen sich im Gelenk, kommt es häufig zu Schmerzen und Schwellungen, manchmal auch zu erheblichen Bewegungseinschränkungen. Dauerhaft kann eine Rißbildung auch zu einer Schädigung des darüber und darunter gelegenen Knorpels führen.

Diagnostiziert wird eine Meniskusläsion durch eine klinische Untersuchung des Kniegelenkes, bei der neben der Lokalisierung des Schmerzes auch Beweglichkeit und Veränderungen an den anderen Gelenkstrukturen (Innen- und Außenmeniskus, Kniescheibe, evtl. Knorpelschäden) geprüft werden. Eine zusätzliche kernspintomographische Untersuchung ist hilfreich, insbesondere die Art und Form der Läsion zu beurteilen, da diese einen erheblichen Einfluß auf die Therapie haben.

Meniskusverletzung vor und nach der Operation
Innenmeniskuslappenriß vor Resektion (links);
schöner Außenmeniskus und regelrechter Knorpelüberzug (rechts)

Kann ein Meniskusriß auch konservativ behandelt werden?

Die Entscheidung, ob ein Meniskusriß konservativ oder operativ behandelt werden soll, richtet sich nach der Art der Rißbildung und dem Gesamtzustand des Gelenkes, und wird bei uns nach einer klinischen Unetrsuchung mit Ihnen im persönlichen Gespräch geklärt. Handelt es sich um eine Rißbildung, die zu keiner erheblichen Instabilität des verletzten Meniskusabschnittes geführt hat und sind die übrigen Kniegelenkstrukturen nicht beteiligt, kann eine konservative Behandlung mit krankengymnastischer Übungsbehandlung zu einer guten Ausheilung führen. Wird ein mechanisches Hindernis durch einen größeren abgelösten Lappen diagnostiziert, sollte eher frühzeitig operiert werden, um die Beschwerden schnell zu beheben und Folgeschäden zu vermeiden. Bei konservativer Therapie empfehlen wir eine Kontrolle nah 4-6 Wochen, um das Therapieergebnis zu bewerten und das Procedere zu besprechen.

Wie wird die Operation durchgeführt?

Die Operation wird arthroskopisch durchgeführt und dauert 20 bis 30 Minuten. Je nach Art der Rißbildung wird entweder ein mobiler Teil des Meniskus entfernt oder wenn möglich refixiert (genäht). Eine erfolgreiche Naht ist nur dann möglich, wenn die Rißzone durchblutet ist und durch eine Narbenheilung wieder eine gute stabile Ausheilung möglich ist. In den meisten Fällen ist dies bei jungen Patienten der Fall. Je älter der Patient, desto stärker sind meistens auch die Verschleißveränderungen. Auch hier wird individuell vorgegangen. Eine ausführliche Aufklärung über die Operationsschritte und die entsprechenden Risiken erfolgt wenige Tage vor dem Eingriff. Die Operation wird ambulant oder kurzstationär (1 Nacht) durchgeführt und am Tag nach der Operation wird mit ersten physiotherapeutischen Behandlungen begonnen.

Meniskusriss nach der Operation
Innenmeniskuslappenriß nach Resektion

Wie geht es weiter?

Mit Entlassungsunterlagen (Operationsbericht und Nachbehandlungsprotokoll) und Rezepten ausgestattet erfolgt die weitere Behandlung ambulant über den Hausarzt und den niedergelassenen Orthopäden. Bei einer Teilentfernung des Meniskus sollte das operierte Kniegelenk für 5-7 Tage nur teilbelastet werden und durch 2-3 mal wöchentlich durchgeführte Krankengymnastik (zur Mobilisierung) und manuelle Lymphdrainage (zur Abschwellung des Gelenkes) behandelt werden. Nach 14 Tagen wird üblicherweise das Nahtmaterial entfernt. Vier Wochen nach operativem Eingriff sollte eine Kontrollvorstellung bei uns erfolgen, um festlegen zu können , ob das Gelenk auch wieder sportlich belastet werden kann. Das richtet sich im wesentlichen am Muskelaufbau.

Radfahren ist möglich, wenn das Kniegelenk mehr als 110 Grad gebeugt werden kann, Kraft- und Koordinationstraining beginnt in der 2. oder 3. Woche nach Operation.  Je nachdem, welche Sportart wieder ausgeübt werden soll, kann eine volle Sportfähigkeit erst nach 4-6 Wochen erzielt werden. Erst wenn die Muskulatur nahezu seitengleich ausgebildet ist, können alle Sportarten wieder ausgeübt werden.

Bei einer Meniskusnaht (-refixation) verzögert sich der Rehabilitationsverlauf deutlich. Gehstützen müssen ca. 6 Wochen genutzt werden, das Bewegungsausmaß ist in dieser Zeit eingeschränkt und der sich anschließende Muskelaufbau nimmt meist 3-4 Monate in Anspruch, bis wieder Sport getrieben werden kann.