Insbesondere bei längeren Laufbelastungen kann es zu Reizzuständen und Schwellungen an der Achillessehne kommen, die zu Schmerzen und Behinderungen beim Gehen führen können. In vielen Fällen kann eine konservative, d.h. physiotherapeutische und medikamentöse Behandlung zu einer Beschwerdefreiheit führen. Kommt es trotz der Behandlung zu chronischen Beschwerden, sollte die Ursachenforschung weiter betrieben werden.
Anlagebedingte Faktoren wie eine sog. Haglundexostose (Knochenhöcker am Fersenbein hinten außen) können dazu beitragen, dass die dort vorbeiziehende Achillessehen chronisch gereizt wird und sich der zwischen Sehne und Fersenbein lokalisierte Schleimbeutel entzünden kann.
Diagnostiziert wird eine derartige Konstellation durch Röntgenaufnahmen, eine Ultraschalluntersuchung und sollte es zu einer Operation kommen auch eine Kernspintomographie. Insbesondere die Qualität der Achillessehne kann hiermit gut beurteilt werden.
Wie wird die Operation durchgeführt?
Um eine ursächliche Behandlung durchzuführen, wird üblicherweise die Exostose abgetragen, der Schleimbeutel entfernt und wenn nötig auch ein Teil des geschädigten Achillessehnengewebes.
Die Operation dauert ca. 45 Minuten. Nach der Operation wird eine Schiene angelegt. Eine ausführliche Aufklärung über die Operationsschritte und die entsprechenden Risiken erfolgt wenige Tage vor dem Eingriff. Die Operation wird kurzstationär durchgeführt und am Tag nach der Operation wird mit ersten physiotherapeutischen Behandlungen begonnen.
Wie geht es weiter?
Mit Entlassungsunterlagen (Operationsbericht und Nachbehandlungsprotokoll) und Rezepten ausgestattet erfolgt die weitere Behandlung ambulant über den Hausarzt und den niedergelassenen Orthopäden. In den ersten vier Wochen sollte das operierte Bein nur teilbelastet werden und durch 2-3 mal wöchentlich durchgeführte Krankengymnastik (zur Mobilisierung) und manuelle Lymphdrainage (zur Abschwellung des Gelenkes) behandelt werden. Auch die Unterschenkelorthese ist in dieser Zeit zur Schonung der Sehne notwendig. Nach 14 Tagen wird üblicherweise das Nahtmaterial entfernt. Vier Wochen nach operativem Eingriff sollte eine Kontrollvorstellung bei uns erfolgen, um festlegen zu können , ob das Gelenk voll belastet werden kann, d.h. die Unterarmgehstützen allmählich abgelegt werden können. Meist ist das möglich und auch eine Freigabe des Bewegungsumfangs erfolgt. Da sich häufig die Muskulatur des operierten Beines deutlich zurückgebildet hat, erfolgt nun der physiotherapeutisch kontrollierte Muskelaufbau. Kraft- und Koordinationstraining beginnt in der 4. oder 5. Woche nach Operation. Je nachdem welche Sportart wieder ausgeübt werden soll, kann eine volle Sportfähigkeit bei operativer Versprgung erst nach 3-5 Monaten erzielt werden. Erst wenn die Muskulatur nahezu seitengleich ausgebildet ist, können Sportarten wie Fußball, Handball, Basketball, oder Laufbelastungen wieder ausgeübt werden.